Normalerweise Blau

Alle, die den Reformkiosk bisher im Fürther Stadtpark besucht haben, wissen: hier geht es normalerweise ‚blau‘ zu. Blaue Servietten, blaue Becher,  blaue Grannys – das sind die Häkelquadrate, an denen wir im Moment, zusammen mit dem Nürnberger Nadelglück,  an einer tollen Decke für einen guten Zweck arbeiten. Alles inspiriert vom Äußeren unserer temporären Skulptur, die ‚poolblau‘  trägt.

Ja und dann kommt doch am letzten Wochenende glatt ein Besucher zum Blauen Kiosk, den wir ganz besonders bewirten: Mit einem roten Gefäß …

Unser Gast war auch nicht zu Fuß gekommen, sondern wurde getragen – seine Hinterläufe lahmten. Vielmehr aber noch: der kleine braune Kerl war völlig dehydriert, denn er hatte offenbar schon länger auf der Wiese im Park gelegen. Ausgerechnet bei der Bullenhitze am Mittag. Begafft von vielen, aber nicht geholfen …

Nachdem er im Schatten des Kiosk, mehrere rote ‚Näpfe‘ gierig leer gesoffen hatte, raschelte es im Gebüsch und weg war. Übrigens, ohne sich im Kiosk umzusehen …

 

Es ist Sommer im Park

Im Moment weiß man im Fürther Stadtpark gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll.

Der Rosengarten ist in voller Blüte, dort könnte man Stunden zubringen. Den Duft und die unglaublichen Farben der Rosen einfach in sich aufsaugen. An den beiden Weihern lassen sich flauschige Enten- und Wildgänsekinder beobachten, die – noch– ihren Eltern hinterher watscheln. Üppig blühende Jasminzweige wippen in der Sommerbrise und täglich gibt es Neues zu entdecken.

Wenn dann am Abend die Aussenbeleuchtung des Blauen Reformkiosks angeschaltet und die Lautstärke der ‚Wortwand‘  minimiert wird, dann führen die letzten Schritte durch den Fontänenhof. Das Gegenlicht taucht den Park in eine ganz sanfte Stimmung, die an Worte von Rainer Maria Rilke erinnert: „Auf einmal weiß ich viel von den Fontänen,
den unbegreiflichen Bäumen aus Glas …“

 

Die Drei vom Reformkiosk

Kaum zu glauben, aber es ist schon knapp ein Vierteljahr her, als dieses fröhliche Team letzte Hand am Blauen Reformkiosk anlegte. Unzählige Kleinigkeiten mußten erledigt werden: Löcher für die 28 Ausstellungsstelen gebohrt und Blenden vor den Lautsprechern angebracht werden, damit die ‚Wortwand‘, unsere Toninstallation zum Reformationsjubiläum aktiviert werden konnte.
Und während auf den 18 Quadratmetern noch von dem fleißigen Team um Herrn Thomas Madl gehämmert, gefeilt und geschraubt wurde, begann der Mitarbeiter der Fürther Malerfirma Portzky schon mit damit, den Farbpinsel zu schwingen.

Eine Woche zum Erstellen des Blauen Reformkiosks, einschließlich Aufbau unseres ersten Kunstprojektes ‚Hier stehe ich‘, war ziemlich scharf kalkuliert. Aber, dank der hilfsbereiten Handwerker und ihrer gut gelaunten Mitarbeiter, klappte alles wie am Schnürchen.

Ein herzliches DANKESCHÖN nochmals auf diesem Weg an die Schreinerei und die Malerfirma!
Was die Firmen sonst noch so tun, wenn sie mal nicht am Reformkiosk arbeiten, finden Sie hier: http://www.tm-innenausbau.de und unter http://www.portzky.de

 

Kennen Sie das …?

… eigentlich wären Sie heute gar nicht dran …

Eigentlich ist die Einkaufsliste für’s Wochenende ziemlich lang, der Hund will Gassi geführt werden und wann dann noch die Beine hochlegen? Eigentlich. Doch dann kommt alles ganz anders.

12.45. Den Blauen Reformkiosk rechtzeitig geöffnet. Den Parkweg rund um den Kiosk gefegt. Zur Zeit fallen ständig viele gelbe Nädelchen von den Eiben. Das Fenster geputzt. 13.15. Die freundlicherweise für heute zugesagte Aufsicht erscheint nicht.

Aber dann kommen ganz viele BesucherInnen, die heute offenbar alle völlig entspannt sind. Heute muss ein besonderer Tag sein.
Eine Theologin radelt extra in den Fürther Stadtpark aus dem Umland her, weil sie im ‚Sonntagsblatt‘ den Artikel zum Blauen Reformkiosk gesehen hat.
Dann eine Besucherin, deren Vornamen aus der Wikingerzeit stammt. Der klebt jetzt an unserem Spiegel in der temporären blauen Skulptur.

Der Strom der Interessierten reißt drei Stunden lang nicht ab … „Hier soll doch so eine etwas frauenfeindliche Ausstellung zu sehen sein …“  Prima, daß Frau sich jetzt ihr eigenes Bild von den derben Luthersprüchen machen kann, während  Töchterchen Paula langsam aus dem Mittagsschlaf erwacht.

„Wos schdriggstdn du dou?“ Ein Herrenclub aus der Oberpfalz auf Radltour,  macht kurz Halt am Blauen Reformkiosk. Ja, der steht wirklich im Weg. Wie damals der große Reformator, dessen Jubiläum wir in diesem Jahr feiern. Jetzt kann die Herrenrunde nicht geradeaus durchradeln zum Cafe im Park. Daraus ergibt sich ein netter Plausch. Und, die Herren wissen jetzt, daß Stricken und Häkeln zweierlei ist. „Naja, Hauptsache blau …!“

 

 

Pfingsten leider geschlossen

Wie es aussieht, hat heute Nacht im Fürther Stadtpark jemand einen trockenen Schlafplatz gesucht und diesen im Blauen Reformkiosk gefunden.
Glücklicherweise –in diesem Fall – scheint dabei die Kunst nicht von Interesse gewesen zu sein.

Begegnung – Freiraum – Sinnsuche – Wandel

„Also, diese Begriffe auf der Homepage des Reformkiosk haben mich irritiert …“

Genau, liebe Waltraud Conrad,

das war die Grundidee des ‚Refo-Teams‘ um Roland Glaser und Petra Annemarie Schleifenheimer, genau hierin ist der Blaue Reformkiosk begründet: In der Irritation. Im Weg stehen. Zu Diskussionen anregen.

Wie oft das gelingt, lässt sich schon längst nicht mehr an zehn Fingern abzählen. Über 1.300 Besucher haben wir schon in dem ‚Blauen Ding‘ gezählt – seit Anfang März 2017! Menschen, die sich mit unseren Ausstellungen, den wechselnden Luther-Zitaten und den dadurch ausgelösten Gedanken auseinandersetzen. Auch wenn Einzelne kopfschüttelnd weggehen. Ein Gespräch kommt aber meistens in Gang. Im Freiraum. Durch die Begegnung. Auf der Sinnsuche. Und im Wandel der Zeit.

Und manchmal entsteht dadurch etwas wirklich Besonderes. So, wie bei Ihnen!

Ganz herzlichen Dank für Ihren Text, der sich mit dem Blauen Reformkiosk im Mai beschäftigt. Mit unserer Frage nach dem Bild der Frau, zu Luthers Zeiten und heute.

Waltraud Conrad: Der Blaue Reformkiosk im Mai 2017

PS: Wir freuen uns sehr, liebe Kiosk-Freundin Waltraud Conrad, dass wir Ihren Brief hier veröffentlichen dürfen und sind gespannt, welche weiteren Diskussionen vielleicht daran anknüpfen werden.

Wo die blauen Blumen blühen

Blaue Blumen gibt es nicht!

Oh, doch:
Vergissmeinnicht, Küchenschelle, Leberbalsam, Fingerhut, Akelei, Eisenhut, Aster, Borretsch, Blaukissen, Glockenblume, Hyazinthe, Kornblume, Klematis, Lavendel, Lein, Passionsblume, Wegwarte, Krokus, Rittersporn, Salbei und natürlich der Enzian, sie alle blühen blau!

Viele dieser ‚Blaublüher‘ findet man derzeit auf Streifzügen und Spaziergängen im Wiesengrund und im Fürther Stadtpark.Und wir vom Blauen Reformkiosk können jetzt noch eine neugewachsene blaublühende Pflanzenart vermelden: die ‚quadratische Wollblume‘, auch ‚Granny‘ genannt.

Diesen fröhlichen Strauß konnten wir am letzten Sonntag im Empfangsgarten pflücken. Zwischen 11 und 18 Uhr entstand er und mit ihm ganz viele weitere fröhlich blaue Quadrate. So floß handwerkliches Geschick, Ideenreichtum und viel Spaß in unser strahlend blaues Kunstprojekt.

Das Nürnberger Nadelglück war zu Gast im Blauen Reformkiosk und, gemeinsam, mit den Mitgliedern, häkelten einige Besucherinnen zur Feier des Reformationsjubiläums: 1517 Blaue Quadrate bis zum Reformationstag, dem 31.Oktober 2017, sind das erklärte sportliche Ziel und alles für einen guten Zweck. Die Quadrate werden zur Decke und die Decke geht vom Nürnberger Nadelglück direkt an Menschen, die sie brauchen können.

Aber jetzt heißt es erst mal: weiter häkeln und stricken! Blaue Wollspenden sind immer herzlich willkommen. Einfach zu den Öffnungszeiten am  Blauen Reformkiosk abgeben. Oder im Pfarramt der Auferstehungskirche. Natürlich freuen wir uns auch über fertige blaue Quadrate. Die einzige Vorgabe ist die Kantenlänge von 10 auf 10 cm.

 

Weitersagen!

Wann ist es denn endlich soweit?

Diese Frage wurde uns in den letzten Wochen ganz oft gestellt. Aber jetzt, sofort nach den Eisheiligen, kamen die fleißigen Stadtpark-Gärtner und nun kann man schon das Herzstück der der diesjährigen Bepflanzung des Empfangsgartens besichtigen.

Das Team des Blauen Reformkiosk ist schon richtig neugierig auf das gesamte Pflanzenbild, das man demnächst wohl am Besten  vom Turm der Auferstehungskirche sehen kann.

Die ‚Lutherrose‘ nahm innerhalb der letzten Tage ihre blühende Form an und wir freuen uns sehr, am morgigen Sonntag, unserem Besuch aus Nürnberg schon den Anfang der speziellen Bepflanzung zum Reformationsjubiläum zeigen zu können.

Im Blauen Reformkiosk ist am Sonntag, 21.Mai 2017 übrigens das ‚Nürnberger Nadelglück‘ zu Gast. Mit Häkel- und Stricknadeln werden wir fleißig blaue Quadrate entstehen lassen. Auch darüber demnächst mehr hier, in den NEWS.

 

Ja wer kommt denn da?

Am Freitag Abend war es nach einer kurzen Verschnaufpause im Blauen Reformkiosk wieder soweit:

„Herzlich Willkommen zu unserer neuen Ausstellung!“

Das abwechslungsreiche Programm zur ‚Nacht der Freiheit‘ lockte eine Schar interessierter BesucherInnen in die Fürther Auferstehungskirche und in den Blauen Reformkiosk. Darüber berichten wir in Kürze noch detailliert.

Eines sei aber jetzt schon erwähnt: Nachdem sich die Regenschauer vom Nachmittag doch noch verzogen hatten, kam die Abendsonne raus und mit ihr kam Hilde Langfeld, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fürth, wie immer mit einem strahlendem Lächeln. Dank ihrer Einladung zum Abschlussevent des Programms ‚Frauentag  2017‘ in den Blauen Reformkiosk, konnten wir in einer Preview zahlreichen Besucherinnen aus dem Frauennetzwerk unser brandneues Projekt ‚Der Männer Lust und Freude‘ vorstellen.

Ein herzliches Danke für den Besuch aber auch für die vielfältigen Aktionen, die sie mit den Fürther Frauenverbänden organisiert, geht heute an unsere Kiosk-Freundin Hilde Langfeld!

Ach, Du liebe Wetterheilige

Der Blaue Reformkiosk wartet immer noch auf die ganz besondere Bepflanzung des Empfangsgartens zum Reformationsjubiläum, die im Fürther Stadtpark endlich eine leuchtend – blühende Verbindung hinüber zur Auferstehungskirche herstellt.

Aber noch war Sie nicht da, die Heilige Sophia. Oder die „Kalte Soffi“ , wie wir sie in Franken liebevoll nennen. Ihr Tag ist der 15. Mai und solange müssen wir uns vermutlich doch noch gedulden.

Offenbar nicht warten wollte dieses bezaubernde Paar, das Luise Galm, belgische Künstlerin mit Wurzeln in Franken, vor kurzem mit der Kamera eingefangen hat.

Die Fotografin hätte es mit ihrem Schnappschuss gar nicht besser treffen können. Am kommenden Freitag, 12. Mai 2017 startet unser nächstes Kunstprojekt  in Anlehnung an ein weiteres Luther Zitat: ‚Der Männer Lust und Freude‘. Glaubenssätze, derbe ‚Tischreden‘ und Denkmuster – wir befassen uns damit in unserer Ausstellung mit einem Blick auf ‚Luther und die Frauen‘.